Schnell und mit fliegenden Ohren angesaust kommen – das wünschen wir uns von unserem Hund, wenn wir ihn rufen.
Was für uns so einfach erscheint, ist für unsere Hunde oft richtig schwierig. Einfach kommen ist nicht so leicht wie gedacht.

 

 

Was dein Hund leisten muss ...

Für uns Menschen ist es einfach – unser Hund soll doch NUR zu uns kommen, wenn wir ihn rufen. Aber unsere Hunde müssen dabei so viel leisten, so viel mehr als wir zuerst denken. Also schauen wir uns das Alles einmal an.

Wenn du deinen Hund rufst, dann muss er dich, dein Signal, als erstes WAHRNEHMEN. Aus allen Geräuschen und interessanten Dingen, die um ihn herum sind, muss dieses erste Signal in sein Bewusstsein dringen. Und das ist der Beginn des Rückrufs. Er muss seine Aufmerksamkeit abziehen von Dingen, die ihn gerade sehr interessieren – wir reißen ihn aus seiner Welt.

Und dann geht es weiter – er muss seine Aufmerksamkeit dir ZUWENDEN und sich von etwas für ihn Interessanten abwenden. Gar nicht so leicht, wenn es doch überall so gut riecht 😉

Ja und dann geht es an die Bewegung und er muss auf DICH ZULAUFEN. Er muss bewusst und zügig von dem Weglaufen, was ihm gerade so gefallen hat.

Währenddessen muss er alle Gerüche und Geräusche, die ihn interessieren, links liegen lassen und IGNORIEREN.
Wow beachtlich schon bis hierher, oder?

Und er muss dann weiter auf dich ZULAUFEN bis zu dir hin.

Schlussendlich endet der Rückruf direkt bei dir, er muss bei dir ANKOMMEN und dann auch bei dir bleiben.

Puh, eine lange Liste, die es in sich hat!

 

Das Umorientierungssignal

Ein Umorientierungssignal ist ein ganz bestimmtes Signal, bei dem dein Hund gelernt hat seine Aufmerksamkeit reflexartig zu dir zu bringen – ohne noch darüber Nachdenken zu müssen. Diese erste Aufmerksamkeit zu dir ist schon die halbe Miete für einen erfolgreichen Rückruf.

Das UO kann der Name deines Hundes, ein Spitzname, ein komplett neues Signal oder auch ein Pfiff sein.
Wichtig ist, dass du dieses Signal wirklich richtig richtig gut übst, überall und in jeder Situation, nicht nur beim Rückruf.

Dein Hund muss dich dabei nicht zwingend anschauen, er muss nur seine Aufmerksamkeit dir schenken und das kann auch der Fall sein, wenn er nur das Ohr zu dir kippt 😉

Achte darauf, dass du dieses Signal mit ganz vielen verschiedenen Belohnungen verknüpfst, sodass du viele verschiedene Motivationen ansprichst.

 

Das Rückrufsignal

Eine weitere wichtige Zutat für den Rückruf ist das eigentliche Rückrufsignal. Hier soll dein Hund lernen von einem Punkt A direkt ohne Umwege zu dir zu kommen – und das so schnell wie nur möglich.
Achte darauf, dass du das Rückrufsignal wirklich nur für den Rückruf verwendest und nicht für beispielsweise das Weiterlaufen.

Ich baue hier noch sehr gerne das sogenannte Ankersignal auf, das deinen Hund bei der Stange hält und motiviert zu dir zu kommen und auch Ablenkungen zu ignorieren.

Nutze hier die TOP 5 Belohnungen für deinen Hund und bringe den Rückruf in der Wichtigkeitsskala für deinen Hund ganz nach oben.

Wie du eine Belohnungsliste erstellst, kannst du hier nachlesen: Belohnungsliste erstellen

 

Es steht und fällt mit den Belohnungen

Damit dein Hund wirklich zurück kommt, müssen die Konsequenzen stimmen. Es muss sich für deinen Hund lohnen zu dir zu kommen. Wenn da ein Hase rennt und du ihm als Belohnung ein Stück Keks anbietest, wird das nicht wirklich toll für ihn sein.

Deswegen werde kreativ und belohne so kunterbunt wie nur möglich. Futter, Spiel, Alltags- und Sozialbelohnungen. So sprichst du ganz viele verschiedene Bedürfnisse deines Hundes an und die Wahrscheinlichkeit deinen Hund aus so gut wie jeder Situation abrufen zu können, wächst enorm.

 

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