Viele Hunde- und Katzenhalter haben verstanden, dass ein hoher Prozentsatz von Kohlenhydraten im Futter gesundheitsschädlich ist und achten auf getreidefreies Futter.
Trotzdem – jedes Fertigfutter enthält, auch wenn es ohne Getreideanteil ist, Kohlenhydrate. Das ist den meisten Tierbesitzern nicht bewusst.
Aber wie stellt man den Kohlehydratanteil fest? Die Futtermitteletiketten geben auf den ersten Blick keine Auskunft.
Hier eine kurze Anleitung, wie Sie den Anteil schnell und über den Daumen errechnen können. Sie brauchen nur den Futtersack und einen Taschenrechner.
Bevor Sie loslegen noch ein paar Informationen:
Die Association of American Feed Control Officials (AAFCO), eine international anerkannte Institution, die zuständig ist für alle Fragen der Etikettierung von Futtermitteln und die Definition der Inhaltsstoffe, sagt: „Kohlenhydrate werden nicht direkt gemessen, können aber geschätzt werden durch die Berechnung der stickstofffreien Extraktionsstoffe des Produktes. Dies geschieht einfach durch Subtraktion der anderen Komponenten (Prozentzahl Protein, Fett, Ballaststoffe, Feuchtigkeit und Asche) von 100.“
Zu den Ballaststoffen Dr. Sagman (dogfoodadvisor.com): „… Ballaststoffe sind natürlich auch Kohlenhydrate. Also ist deren Prozentzahl automatisch in der Berechnung enthalten.“
% Protein +% Fett + % Feuchtigkeit + %Asche, dann diese Summe von 100 abziehen = % Kohlenhydrate!
Diese Methode funktioniert nur für Trockenfutter, für Nassfutter braucht man die Werte der Trockenmasse. Bei Trockenfutter muss die Feuchtigkeit erst deklariert werden, wenn sie über 10% liegt. Normale Trockenfutter weisen einen Rohwassergehalt von 7% – 10% auf.
Nach der Berechnung werden Sie vermutlich herausfinden, dass die meisten Futter zwischen 40 und 70% Kohlenhydrate beinhalten.
Hunde und (insbesondere) Katzen haben nur einen sehr geringen biologischen Bedarf an Kohlenhydraten. Ein Übermaß an Kohlenhydraten ist einer der wichtigsten Faktoren bei verschiedenen Erkrankungen unserer Haustiere und trägt zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme bei – von Verdauungsproblemen bis hin zu Fettleibigkeit, Krebs und Diabetes.
- im Überfluss verfügbar
- gut haltbar
- für die Herstellung unabdingbar (sie halten die Pellets zusammen)
- billig (pro Kalorie, im Vergleich zu Protein und Fett)
Fällt Ihnen auf, dass nicht einer dieser Gründe etwas mit gesunder, artgerechter Ernährung zu tun hat?
Achten Sie also auf kohlehydratarme Ernährung Ihrer Haustiere – die Aufschrift ‚getreidefrei‘ auf dem Etikett reicht nicht aus!
Am besten stellen Sie selbst das Futter für Ihr Tier zusammen, dann kontrollieren Sie selbst die Zutaten. Sollten Sie dazu (noch) nicht bereit sein, wählen Sie ein Fertigfutter mit möglichst geringem Kohlehydratanteil.