Du bekommst nicht den Hund, den du dir wünschst, sondern den, den du brauchst!
Ja, da stimme ich voll und ganz zu.
Unsere Hunde können unser Leben ganz schön auf den Kopf stellen und bringen immer wieder neue Herausforderungen in den Alltag – auch meine Hunde haben das bei mir getan. Und ich bin ihnen unendlich dankbar dafür. Nur so konnte ich so viel von ihnen lernen. Sie sind die besten Lehrmeister.

Hast du dir eigentlich schon mal darüber Gedanken gemacht, was dein Hund dir beigebracht hat? Wie hast du dich durch ihn verändert?
Heute möchte ich mal aus dem Nähkästchen plaudern und dir erzählen, was meine Hunde mir beigebracht haben 🙂
Das Leben mit Sheila und Lenni war nicht immer einfach. Sie haben mich vor enorme Herausforderungen gestellt, nicht nur im Training, sondern auch mich persönlich.

 

Learning 1: Ruhe ist die Basis

Oja, das durfte ich lernen und zwar bis zum Abwinken. Früher war ich ein Nervenbündel, nichts konnte schnell genug gehen, Ungeduld war an der Tagesordnung. Doch damit kam ich nicht weit. Meine zwei Mäuse machten mir da schnell einen Strich durch die Rechnung. Wenn ich aufgeregt, nervös oder ungeduldig war, ging gar nichts. Das frustete mich und es war umentspannt.
Erst als ich begonnen habe Ruhe in meinen Alltag zu integrieren und auch in das Training, ging es richtig steil vorwärts. Diese Ruhe hat sich nach und nach auf meine Hunde übertragen und ich konnte ihnen viel leichter vermitteln, was ich denn möchte. Zudem prasseln viele Dinge einfach an mir und meinen Hunden ab, weil wir eine gewisse Grundruhe haben.

AHA: 
Deine innere Ruhe und Gelassenheit sind die Grundlage für einen entspannten Alltag mit deinem Hund. Wenn du ruhig bist, kannst du deinem Hund viel leichter helfen im Alltag zurecht zu kommen.

 

Zum Weiterlesen:
Warum es wichtig ist, dass du gelassen bleibst!

 

Learning 2: Bedürfnisse wertschätzen und bei mir bleiben

Du musst niemandem eine RECHENSCHAFT ablegen.
Es ist egal, was andere tun oder machen, was deren Hund schon alles kann oder oder oder. Es ist egal, was andere denken oder sagen. Es geht nicht um andere, es geht um dich und deinen Hund.
Ihr beide seid ganz individuelle Persönlichkeiten und als Team seid ebenso einzigartig. Ihr habt eigene Erfahrungen gemacht, einzeln und miteinander, und diese wirken sich auf euren Alltag aus.

Lerne dich und deinen Hund kennen, lerne eure Grenzen kennen und bewahre diese.

AHA: 
Verbiegen bringt weder dir noch deinem Hund etwas. Bleibe bei dir und bei deinem Hund und lerne eure Bedürfnisse zu achten.

 

Zum Weiterlesen:
Dickes Fell anlegen

 

Learning 3: Nichts ist perfekt

Niemand, aber auch wirklich niemand auf der Welt ist perfekt. Und das ist auch gut so, sonst wäre es ziemlich langweilig, oder? Deswegen gibt es nie den perfekten Hund oder den perfekten Menschen. Jeder hat seine Macken und seine Dellen. Es kommt nur darauf an wie du damit umgehst.

Vielleicht ist dein Hund nicht ganz so wie es die Norm entspricht – na und? Wen kümmert das?
Dein Hund hat garantiert ganz tolle Eigenschaften, die du an ihm liebst und die ihn zu etwas ganz Besonderen machen.

AHA: 
Jedes Lebewesen ist eine ureigene Persönlichkeit, die es mit all seinen Stärken und Schwächen zu schätzen gilt. Dein Hund ist perfekt so wie er ist. Vielleicht nicht perfekt für jeden, aber perfekt für dich.

 

Zum Weiterlesen:
Hundetrainer und ihre Hunde

 

Learning 4: Klare Gedanken

Was kann ich als Nächstes tun, wie krieg ich das nur hin, ach nein, was tut er denn da? Meine Gedanken waren früher ein reines Wirrwarr und Kopfkarussell. Auch, wenn ich mit meinen Hunden spazieren war und die gemeinsame Zeit einfach nur genießen hätte sollen. Es ging nicht. Meine Gedanken sind gesprungen nach rechts und links.

Und was tun meine Hunde? Sie reagieren darauf. Sie haben sich von meinem Gedankenwirrwarr anstecken lassen. Denn durch meine Gedanken hat sich meine Stimmung, meine Haltung, meine ganzes Auftreten verändert. Das nehmen meine Hunde wahr und spiegeln es.

Seid ich meine Gedanken klar und ruhig habe, geht viele so viel leichter. Der ganze Alltag, die Kommunikation mit meinen Hunden und auch das Training. Ich kann klar und eindeutig sein und meine Hunde nehmen das dankbar an.

AHA: 
Sei dir deiner Gedanken bewusst. Denn aus deinen Gedanken werden deine Worte. Aus diesen Worten werden deine Handlungen und Taten. Und darauf entstehen Gewohnheiten.
Der Anfang beginnt immer in deinem Kopf.

 

Zum Weiterlesen:
Wie deine Gedanken deinen Hund beeinflussen.

 

Learning 5: Hier und Jetzt

Hast du schon einmal einen Hund gesehen, der ständig tausend Dinge gleichzeitig macht? Eher nicht oder?
Wenn dein Hund einen Grashalm abschnuppert, dann tut er das ausgiebig und mit vollem Bedacht. Er tut genau das, was er gerade tut.
Wir Menschen sind da oft anders. Wenn wir eine Sache machen, dann sind wir gedanklich schon wieder bei der nächsten. Von bewusstem Erleben ist da wenig zu Sehen und Spüren.
Im Hier und Jetzt zu sein, mit mir und mit meinen Hunden, ist ein Geschenk. Du nimmst alles viel deutlicher wahr und kannst die Zeit mit deinem Hund wirklich genießen.

AHA: 
Wie heißt es so schön:
Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich. (aus dem Buddhismus)

 

 

Da waren die Top 5 Learning, die meine Hunde mir beigebracht haben. Ohne sie hätte ich diese Dinge wahrscheinlich gar nicht so bewusst wahrgenommen oder erst viel später gelernt. Und ich kann nur immer wieder sagen:

Jeder bekommt genau den Hund, den er für sich braucht! Ohne wenn und aber. 

Sei dankbar für deinen Hund und das Geschenk, das er dir damit macht 🙂