Die Tür fällt ins Schloss und Fiffi beginnt mit großem Gejaule! Du wolltest doch nur kurz einkaufen gehen.
So oder so ähnlich sieht es aus, wenn dein Hund Schwierigkeiten mit dem Alleine bleiben hat.
Trennungsstress ist ein häufiges Problem im Alltag mit Hund.

 

Was es ist Trennungsstress eigentlich?

Trennungsstress beschreibt erst einmal ein Verhalten deines Hundes, das er zeigt, wenn er alleine gelassen wird.
Hunde leben in Gruppen und daher mögen es viele nicht isoliert zu sein.
Werden sie plötzlich alleine gelassen, kann das zu emotionalen Stress führen, den ein Hund auf verschiedene Arten äußert.

Leidet dein Hund an Trennungsstress, zeigt er vermutlich eines dieser Verhaltensweisen:

  • Bellen, Winseln oder Jaulen
  • Zerstören von Gegenständen
  • Urinieren oder Koten
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Speicheln  und Hecheln
  • Unruhe und Hyperaktivität
  • stereotypisches Verhalten wie sich selbst belecken oder den eigenen Schwanz jagen
  • depressives Verhalten

 

Schlechtes Gewissen!!??
Oft wird im Zusammenhang mit dem Alleinsein das schlechte Gewissen in den Mund genommen. Er weiß doch, dass er etwas kaputt gemacht hat, das hat er aus Trotz gemacht.

Nein, so ist das nicht!!!

Lies hier weiter: Schlechtes Gewissen beim Hund

 

Warum haben Hunde Stress mit dem Alleine bleiben?

Wie bei allen Verhaltensweisen, die uns Zweibeinern Schwierigkeiten machen, ist es wichtig zu wissen, WARUM dein Hund Schwierigkeiten mit dem Alleinbleiben hat. Mögliche Ursachen könnten sein:

  • Genetik: Dein Hund hat einfach ein geringes Selbstvertrauen von Natur aus und hat deshalb schneller Schwierigkeiten Allein zu sein.
  • Gewöhnung: Dein Hund wurde nie allein gelassen und kennt es deshalb nicht. Er hat sich daran gewöhnt, dass immer jemand da ist.
  • Lernen: Dein Hund hat nie gelernt entspannt alleine zu bleiben.
  • Frustration: Dein Hund hat Schwierigkeiten mit Barrieren und kann Frust schlecht aushalten.
  • Second-Hand-Hunde: Wurde ein Hund abgegeben, kann das bei ihm zu großen emotionalen Problemen führen.
  • Trauma: Dein Hund hat etwas für ihn Traumatisches erlebt, während er allein gelassen wurde.
  • Hundesenior: Dein Hund ist in die Jahre gekommen und er verliert ohne dich die Orientierung oder andere Alterswehwehchen bereiten ihm nun Probleme.

 

Auf was du achten solltest ...

Wenn mich Hundehalter wegen Trennungsproblemen mit ihrem Hund kontaktieren, starten wir nicht sofort mit einem Programm, das dem Hund beibringt Alleine zu bleiben. Wir schauen erst einmal viel genauer hin. Denn nur wenn die Basis stimmt, kann dein Hund das Alleinbleiben gut lernen. Was zählt also zur Basis dazu …

 

Der Alltag

Wie ist euer Alltag strukturiert? Ist er so gestaltet, dass er es deinem Hund auch ermöglich ruhig alleine zu bleiben?
Wann gibt es Futter, wann wird gespielt und wann wird spazieren gegangen?
Wann ist Kuschelzeit und wann ruht dein Hund entspannt alleine?

All das sind wichtige Faktoren, die das Alleine sein beeinflussen.

 

Entspannung

Umso entspannter dein Hund ist, desto leichter wird er auch alleine bleiben können. Entspannung ist also der Schlüssel für ruhiges Allein bleiben. Kann dein Hund gut entspannen oder fällt es ihm schwer?
Bleibt er ruhig, auch wenn du durch das Haus wuselst?

 

Auslastung

Auslastung – körperlich und geistig – ist wichtig, darüber gibt es keinen Zweifel. Doch wie viel braucht dein Hund und wie viel ist wirklich gut für ihn? Zu viel, aber auch zu wenig, stört die Ausgeglichenheit deines Hundes.

>> Hier gibt es mehr Input für dich zum Thema: Beschäftigung

 

Ernährung

Ernährung – sie ist wie das Öl für den Motor. Nur wenn dein Hund alle wichtigen Nährstoffe und auf ihn abgestimmtes Futter bekommt, dann kann sein Organismus optimal funktionieren. Und das ist die Grundlage für erfolgreiches Lernen.

Schaue deswegen genau auf die Futterbestandteile, die dein Hund bekommt. Verträgt er wirklich alles? Bekommt er alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe? Hilft das Futter ihm sich zu entspannen oder fördert es eher Aufregung und Unruhe?

 

Management

Und zu guter Letzt … wir betreiben Management und das intensiv. Wenn dein Hund lernen soll entspannt allein zu bleiben, dann DARF er nicht mehr in diese für ihn schreckliche Situation gebracht werden. Nimm deinen Hund überall mit wo es geht. Organisiere einen Hundesitter (Familie, Freunde, etc.), wenn du ihn nicht mitnehmen kannst. Egal, was du tust, dein ist sollte nun nicht mehr allein gelassen werden – nur zu Trainingszeiten.

Ich weiß, dass das wirklich schwierig sein kann und du dich wie gefesselt fühlst. Doch für den dauerhaften Erfolg ist dieser Schritt immens wichtig. Und Durchhalten lohnt sich 😉

 

 

>>>>> In Teil 2 geht es dann um das eigentliche Training für das entspannte Alleine bleiben 🙂