Der Rückruf ist eines der wichtigsten Signale im Leben eines Hundes. Damit der Rückruf auch schnell und sicher funktioniert, gibt es ein paar Grundregeln zu beachten:

 

Belohnung – die Basis
Der schnelle Rückruf muss sich für Ihren Hund lohnen. Belohnen Sie ihn deshalb von Anfang an und behalten Sie das auch bei. Eine Belohnung muss nicht immer ein Leckerli sein – wechseln Sie zwischen Futter, Spielzeug und verschiedenen Alltagsbelohnungen (siehe Belohnungs-Lostrommel und Belohnungen finden). 
Der Rückruf sollte immer etwas Positives für Ihren Hund sein, Strafe hat hier nichts zu suchen.

 

Ablenkungen Stück für Stück steigern
Können Sie Ihren Hund auf freier Wiese abrufen, bedeutet das nicht, dass Sie ihn aus einem wilden Spiel mit einem Hundekumpel abrufen können. Hunde sind Kontextlerner und brauchen Zeit um Signale zu generalisieren. 
Machen Sie sich eine Ablenkungsliste und schreiben Sie in diese alle möglichen Situationen hinein, aus denen Sie Ihren Hund sicher abrufen möchten. Sortieren Sie diese nach Schwierigkeit für Ihren Hund. Nun können Sie anfangen die Liste Stück für Stück abzuarbeiten.

 

Körpersprachlich einladen
Machen Sie es Ihrem Hund möglich zu Ihnen zu kommen. Stehen Sie leicht seitlich und nehmen Sie Ihren Körperschwerpunkt zurück. Lächeln Sie.
Gerne können Sie sich auch kleiner machen oder ein paar Schritte Rückwärtsgehen und Ihren Hund motivieren Ihnen zu folgen.

 

Konflikte vermeiden
Behalten Sie den Überblick über die aktuelle Situation. Ist es Ihrem Hund in genau diesem Moment wirklich möglich zu Ihnen zu kommen, ohne dass er z.B.  in einen Konflikt mit einem anderen Hund kommt? Kommuniziert er gerade mit einem anderen Hund, lassen Sie die beiden Hunde erst zu Ende „sprechen“. Oder aber hat Ihr Hund Angst über eine Brücke zu gehen? Rufen Sie ihn nicht darüber. Er wäre so im Konflikt „Hören“ – „Abstand halten“.

 

Immer mal wieder rufen
Rufen Sie Ihren Hund auf dem Spaziergang immer mal wieder zu sich heran ohne, dass ein anderer Hund oder eine sonstiges Ablenkung am Horizont auftaucht. So lernt Ihr Hund nicht, dass der Rückruf nur kommt, wenn etwa Spannendes passiert.

 

Sichern Sie Ihren Hund
Können Sie Ihren Hund noch nicht in jeder Situation sicher zurück rufen, sichern Sie ihn durch eine Schleppleine. Sie verhindern dadurch, dass Ihr Hund den Rückruf lernt zu ignorieren und sich womöglich noch selbst belohnt und oder verletzt (hineinlaufen in fahrendes Auto). Außerdem ersparen Sie sich viel Ärger mit Ihren Mitmenschen. Nicht jeder möchte von einem schwanzwedelnden Vierbeiner angesprungen werden und nicht jeder Hundebesitzer möchte Hundekontakt zulassen.

 

Seien Sie eindeutig
Seien Sie klar und deutlich in Ihrer Signalgebung. Verwenden Sie ein Wortsignal (Zu mir, Hier) bzw. zusätzlich das Ankersignal (Go go go, hopp hopp hopp).  So verknüpft Ihr Hund das Zurückkommen immer mit dem gleichen Signal und muss nicht raten was das Signal zu bedeuten hat.

 

Übung macht den Meister
Viel üben, hilft viel. Bleiben Sie dran – stetig und kontinuierlich. Und vor allem: Haben Sie Spaß mit Ihrem Hund 🙂