Wie Sie das Immunsystem Ihres Hundes ankurbeln

 

Teil 3: Praxistipps und Rezepte

Die guten alten Hausrezepte sind oft sehr wirksam, werden aber leider als sinnlos abgetan, oder das Wissen ist einfach verloren gegangen. In einer schnelllebigen Zeit erwartet man, dass mit dem Einwurf einer Pille gesundheitliche Probleme rasch behoben werden. Hier ein paar bewährte Tipps, die die Gesundheit im Gleichgewicht halten und verhindern sollen, dass pathogene Einflüsse Krankheiten verursachen.

 

Knochenbrühe
Besonders in der kalten Jahreszeit beliebt – die gute altbewährte Knochenbrühe! Sie ist ein echter Geheimtipp, leider in Vergessenheit geraten, aber deshalb nicht minder wirksam. Früher bekamen sie Gebrauchshunde nach anstrengenden Einsätzen oder als Unterstützung in der Rekonvaleszenz. Die Gelatine, die reichlich in Knochenbrühe vorhanden ist, dichtet nachgewiesen die Darmwand ab und verhindert so das ‚Leaky Gut Sydrome‘, Vorstufe von Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien. Bei langanhaltenden Durchfällen, Appetitlosigkeit, Schwäche, im Alter, wenn der Darm nicht mehr so gut Nährstoffe absorbieren kann, hilft Knochenbrühe mit ihrem hohen Anteil an Mineralien. So wird das Immunsystem gestärkt und die Verdauung reguliert. Knochenbrühe liefert nicht nur eine große Menge an Glucosaminen für stabile Gelenke und Knochen, sie hilft auch der Leber, indem sie reichlich Glyzin liefert, eine Aminosäure, die die Leber zur Regeneration dringend braucht.

Zubereitung:
Kochen Sie am besten Gelenkknochen mit viel Knorpel und 2 – 4 EL Apfelessig mindestens 24 Stunden. Der Essig entzieht den Knochen verstärkt Mineralstoffe. Kontrollieren Sie ab und zu, ob die Knochen während des Kochens mit Wasser bedeckt sind. Nach dem Abkühlen ist die Brühe geleeartig und sie können sie portionsweise einfrieren.

Bitte werfen sie die ausgekochten Knochen weg – auf keinen Fall verfüttern! Die wertvollen Inhaltsstoffe sind in der Brühe, und gekochte Knochen sind spröde und können leicht splittern.

Selbstverständlich können Sie zum Schluss noch Gemüse kurz mitkochen, das macht die Brühe noch wertvoller. Brokkoli, Petersilie, Möhren, Kohlrabi, Zucchini, Knoblauch etc. sind gut geeignet.

Ihr Hund wird begeistert sein, wenn Sie die Brühe unters Futter mischen, und Sie haben seiner Gesundheit etwas richtig Gutes getan.

 

Knoblauch
Knoblauch (Allium sativum) wird seit tausenden von Jahren wegen seines weiten Wirkungsspektrums angewendet. Die im Internet häufig zu lesenden Horrorgeschichten über Anämien nach der Gabe von Knoblauch treffen nur auf sehr hohe Dosierungen über lange Zeit zu (ein Golden Retriever müsste in jeder Mahlzeit die absurde Menge von 5 Knoblauchknollen essen, damit sich Veränderungen am Blutbild zeigen).

Die moderne Wissenschaft hat bewiesen, dass Knoblauch das Immunsystem stärkt, antibakteriell, antiviral und antifungal wirkt, dass es die Leber unterstützt und bei der Entgiftung hilft, Cholesterinwerte senkt und sogar bei Krebs wirkt.

Knoblauch kann ebenfalls bei Parasitenbefall, zur Vorbeugung bei Kontakt mit erkrankten Hunden, bei Viruserkrankungen und bei Krebs gegeben werden. Mischen Sie frischen Knoblauch kleingehackt unter das Futter.

Dosierung Hund:
Bei Krankheit: eine Zehe/20 kg Körpergewicht/Tag max. 2 Wochen lang
Zur Prophylaxe: eine Zehe/20-30 kg Körpergewicht/3 x Woche.

 

Fitmacher Kürbissuppe

2 Tassen Hokkaido-Kürbis (roh) mit Schale, gewürfelt
¼ Tasse Kürbiskerne
1 ½ Tasse Apfelsaft
1 Tasse Möhrensaft
1 EL Olivenöl, extra virgin
1 Knoblauchzehe
1 TL frischer Ingwer
½ TL Zimt

Alle Zutaten im Mixer pürieren, ergibt ca. 4 Tassen.
Auch wenn sie nicht gekocht wird, ist diese Suppe durch Ingwer und Zimt ein wärmendes Herbstrezept. Kürbis ist seit langer Zeit bekannt als Nahrungsmittel und Medizin. Hokkaido enthält besonders viel Beta-Carotin, die Vitamine B1, B2 und B6, Vitamin C und E, Folsäure, Magnesium, Eisen. Kürbis liefert Ballaststoffe und wird auch häufig bei Verdauungsproblemen gefüttert.

 

„Wunderbrei“ nach Aldington

leicht abgewandelt
1 TL Blütenpollen (Reformhaus, Bioladen, Imker)
1 TL geschrotete Eierschalen
1 TL Spirulina
1 TL naturbelassener, kaltgeschleuderter Honig
1 TL Sahne
1 TL Fischöl (mit natürlichem Vitamin E)
1 TL Hefepulver
1 TL Bio-Apfelessig

Dies ist ein älteres Rezept, welches empfohlen wird bei allgemeinem Unwohlsein, zur Stärkung des Immunsystems, zur Kräftigung, gegen Appetitmangel, in der Rekonvaleszenz, nach Operationen und für ältere / alte Hunde.

Alles umrühren und stehenlassen, bis sich nach 5-10 Minuten die Pollen aufgelöst haben.
Immer frisch zubereiten! Der Brei kann auch unter das Futter gemischt werden. Normalerweise fressen die Hunde den Brei sehr gerne. Man kann ihn kurweise für drei Wochen täglich geben oder als ganzjährige Unterstützung einmal pro Woche.

 

Grüner „Power“- Smoothie
Teilen Sie regelmäßig Ihren Smoothie mit Ihrem Hund! Die große Bandbreite an Vitaminen, Mikronährstoffen, Enzymen, sekundären  Pflanzenstoffen und Ballaststoffen tut nicht nur dem Immunsystem des Menschen gut! Achten Sie darauf, dass Sie ausschließlich frisches Obst und Blattgemüse verwenden, alle Zutaten reif sind, und der Anteil des Pflanzengrüns möglichst hoch ist. Empfehlenswert ist es, nach Möglichkeit Bio-Produkte zu verwenden. Ein Beispielrezept finden Sie hier – im Internet gibt es jede Menge davon, die Sie entsprechend abwandeln können, damit der Smoothie für Sie und Ihren Hund verträglich ist.

2 Handvoll Salat der Saison
1 Handvoll Spinat
3 Handvoll Beeren (Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren)
1 reife Banane
1 EL Kokosöl (Bioqualität)
Wasser je nach gewünschter Konsistenz

Alles im Mixer gut pürieren. Der Smoothie hält sich im Kühlschrank etwa 2 Tage, selbstverständlich können Sie ihn auch portionsweise einfrieren.

 

Fazit

Die komplexen Vorgänge im Körper eines Hundes werden beeinflusst von Umwelt und Lebensbedingungen. Es gilt, nicht nur eine einzige kranke Funktion zu behandeln, sondern immer auch die Ursachen zu betrachten. Oft spielen Faktoren wie schlechtes Industriefutter, mangelnde Bewegung und angstauslösende Situationen eine Rolle. Die Selbstheilungskräfte sollen aktiviert werden, was aber auch bedeutet, dass ein starkes Immunsystem vorhanden sein muss. Hier ist der verantwortliche Hundebesitzer gefordert. Handeln Sie aktiv, um den Grundbedürfnissen Ihres Hundes nach natürlicher, ausgewogener Nahrung und Aktivität zu entsprechen. Ihr Hund verlässt sich auf Sie.

 

Noch einmal der Hinweis, dass diese Rezepte und Tipps nicht den Gang zum Tierarzt oder Tierheilpraktiker ersetzen! Bei Unsicherheiten in der Diagnose oder schwerwiegenden Symptomen suchen Sie unbedingt den Fachmann / die Fachfrau auf!

 

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