Wie viel Hundekontakt ist gut? Wie viel braucht mein Hund?
Kann es zu viel Hundekontakt geben?

 

Anderer Hund - andere Sprache

Jeder Hund ist individuell und hat seine eigenen Vorlieben. Der eine möchte mit einem anderen Hund sofort spielen, der andere möchte nur mal eben kurz schnuppern und ein
anderer möchte am liebsten überhaupt keinen Kontakt.

Trifft dein Hund auf einen anderen Hund muss er sich immer wieder neu auf diesen einstellen. Wie spricht der andere, was möchte er – all das kostet Konzentration. Konzentration ist ein Gut, das nicht unendlich verfügbar ist.

Umso mehr Hundebegegnungen dein Hund hat, umso mehr muss er sich konzentrieren, damit alles rund läuft. Er muss seinem Gegenüber versichern, dass er freundlich ist – auch im Spiel, immer wieder. Auf die kleinsten körpersprachlichen Signale zu achten ist anstrengend und umso länger Kontakte andauern, desto müder wird auch dein Hund werden. Und hier kann er leicht Signale seines Gegenübers übersehen.

 

10 Menschen in 30 Minuten

Stell dir einmal vor du gehst zum Speed-Dating. Dort triffst du innerhalb von 30 Minuten 10 neue Menschen. Auf jeden musst du dich innerhalb kürzester Zeit einstellen. Du möchtest ihn kennenlernen und die wichtigsten Informationen in 3 Minuten austauschen.

Von Person zu Person wirst du immer weniger Aufnehmen können. Irgendwann wirst du manches gar nicht mehr im Gedächtnis behalten. Du wirst zum Ende hin nicht mehr so vor Neugier strotzen und deine Geduld nimmt ab. Nach einer halben Stunde ist dein Pensum sicherlich voll.

Wir können jedoch entscheiden aufzuhören, dein Hund nicht.

 

Anzahl der Sozialkontakte

Schaue ich meine beiden Hunde an, dann ist es auch hier total verschieden wie viel Sozialkontakte sie brauchen.
Sheila braucht und will keinen Kontakt mit fremden Hunden. Sie hat ihren Lenni  sowie ein paar weitere Hundefreunde mit denen sie sich wohl und sicher fühlt, kuschelt und spielt. Allen anderen möchte sie aus dem Weg gehen.

Lenni ist hier etwas anders. Er braucht fremde Hunde, aber nicht täglich und onmass. Ein- oder zweimal die Woche neue Hunde kennen lernen, reicht ihm völlig. Zusätzlich hin und wieder seine Hundefreunde treffen und gemeinsam toben und schnüffeln.

 

Wie oft dein Hund nun mit anderen Hunden in Kontakt treten sollte, hängt immer vom individuellen Hund ab. Manche Hunde lieben andere Hunde und würden gerne jede Tages- und Nachtzeit mit ihnen verbringen. Ein anderer hingegen braucht gar keine fremden Hunde, ihm reichen seine „Kumpels“.

Achte einmal genau darauf wie dein Hund sich in Begegnungen fühlt. Wird er von Begegnungen zu Begegnung aufgeregter? Wird seine Körpersprache von mal zu mal abgesteckter oder bleibt sie weiterhin weich und flüssig?

Dein Hund zeigt dir wie viel für ihn gut ist 🙂

Und denke immer daran: Qualität vor Quantität!