So gut wie jeder Hundehalter wünscht sich einen Hund mit dem er ohne Leine entspannt und gelassen durch die Natur streifen kann. Vorbei an kleinen Lichtungen, durch dichte Wälder und quer ein über Felder. Genauso durfte ich es mit Sheila erleben und stellte es mir mit Lenni vor.

Doch da habe ich nicht die Wette mit meinen kleinen Jagdschwein an der Leine gemacht. Er hatte weiß Gott ganz andere Vorstellungen von einem entspannten Spaziergang als ich. Stöbern, Rennen, dem Wild hinterher – all das was ich nicht wollte.

Also zog ich Konsequenz und wir begannen das Training.
Und dazu kam die Schleppe. Jedoch nicht auf ewig.

Durch strukturiertes und an mein Jagdschwein angepasstes Training, geht es heute auch wieder ohne – ich kam also meinem Traum wieder näher.

 

Wozu überhaupt die Schleppleine?
Geht dein Hund auf Abwege, geht Jagen oder hört einfach noch nicht zuverlässig auf seinen Rückruf, dann ist die Schleppe ein ideales Hilfsmittel.

Durch die Schleppleine bist du wieder auf der sicheren Seite. Dein Hund hat nicht die Möglichkeit sich einfach von dir zu entfernen, ohne dass du Einfluss auf ihn hast. Das wird bei dir ein Sicherheits- und Ruhegefühl auslösen. Nichts kann deinem Hund oder der Umwelt passieren.

Dennoch hat dein Hund die Möglichkeit sich je nach Leinenlänge frei zu bewegen. Er kann weiterhin seinen Hundesachen wie Schnuppern und Rennen nachgehen.

 

Nicht ausruhen, sondern trainieren.
Trainierst du mit einer Schleppleine heißt das keinesfalls „Ausruhen“, nur weil der Hund nicht weg kann. Die Schleppleine hilft dir nur deinem Hund erwünschtes Verhalten beizubringen, es geht nicht automatisch.

Gehe mit deinem Hund mit Schleppleine genauso um wie wenn er keine dran hätte. Übe den Rückruf und die Orientierung an dir sowie das Einhalten eines gewissen Radius.

Denn nur, wenn dein Hund die Möglichkeit bekommt zu lernen wie er sich verhalten soll, wird es auch später wieder ohne Schleppe klappen.

 

Und er weiß genau, wann die Schleppe dran ist und wann nicht.
Ja, da hast du Recht. Das können Hunde durchaus unterscheiden.

Durch das richtige Training verhinderst du jedoch, dass dein Hund die Schleppleine als Signal sieht dir gegenüber aufmerksamer zu sein. Zudem wird die Schleppleine nicht einfach wieder weggelassen, sondern Stück für Stück abgebaut.

Zu Beginn hast du die Schleppleine in der Hand und arbeitest so mit deinem Hund, dann lässt du sie schleppen. Erst wenn hier alle Signale und Verhaltensweisen sicher klappen, geht es weiter.

Hier hast du die Möglichkeit immer kürzere Schleppleinen zu verwenden und so deinen Hund wieder an mehr Freiheit zu gewöhnen.

Oder aber du schenkst deinem Hund „Freilauf auf Zeit“. Das ist meine Lieblingsvariante. In einer Gegend, in der ich mich relativ sicher fühle, mache ich die Leine ab. Zu Beginn nur für zehn Sekunden oder 20 Meter. Diese Zeitspanne weite ich nach und nach aus. Bin ich mir unsicher oder merke ich, dass sich das Verhalten meines Hundes verändert, klinke ich die Schleppe wieder ein.

Egal welche Variante du wählst, du musst dich damit wohlfühlen und schauen, was für deinen Hund passend ist.

 

Eines kann ich dir jedoch versprechen: Schleppe auf ewig muss nicht sein 🙂