Du trainierst und trainierst mit deinem Hund an entspannten Hundebegegnungen, doch dann kommt euch der Alltag dazwischen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann euch auch in euerem Training zurückwerfen. Deswegen ist es wichtig, dass du dir schon vorher überlegst, wie du schwierige Situationen meistern kannst.

Ich habe hier einige Tipps für dich, die auch mir sehr geholfen haben, mein Training durchziehen zu können und den Alltag nicht ausgeliefert zu sein.

 

Habe einen Plan B
Kennst du auch die Situationen, wenn ein freilaufender Hund auf dich und deinen angeleinten Hund zuläuft und du weißt, ER kommt ganz sicher zu euch?

Ich kenne es zu genüge, leider. Es ist nicht angenehm, wenn man keinen Hundekontakt möchte und er einen schon fast aufgezwungen wird. Doch was nun tun? Einfach in Schockstarre verfallen, hilft weder dir noch deinem Hund. Erst jetzt überlegen, was du tun könntest, schon zu spät. Deswegen habe eine Plan B und sogar einen Plan C im Petto.

Geht es auszuweichen? Dann nimm deinen Hund und weiche großzügig aus, sieh dich nicht ständig zu dem freilaufenden Hund um, das könnte dieser als Aufforderung zu euch zu kommen ansehen.
Ausweichen ist nicht mehr möglich? Nimm deinen Hund hinter dich und versuche den fremden Hund mit Worten und Gesten abzuhalten. Bei vielen Hunden hilft es auch, wenn du ihnen ein Sitz entgegenrufst. Manche setzen sich wirklich erst einmal hin. Oder aber schmeiß dem freilaufenden Hund eine große Hand voll Leckerlis entgegen. Du könntest deinen Hund auch sitzen und bleiben lassen und den fremden Hund abpassen.

Egal was du tust, lege dir einen Plan zurecht. Das gibt dir viel mehr Sicherheit im Alltag und du kannst bewusst handeln.

 

 

Lerne deinen und auch fremde Hunde zu lesen!
Hunde sprechen anders wie wir. Damit du deinen und auch den fremden Vierbeiner in einer Begegnungssituation richtig einschätzen kannst, musst du deren Sprache genau kennen und verstehen. Eine Sprache lernt man nicht binnen ein paar Tagen, das braucht Zeit und Übung.

Sieh dir Videos von Hundebegegnungen in Slow Motion an und beobachte genau wie die Hunde miteinander sprechen. Achte auf deinen Hund, wann er schon die kleinsten körpersprachlichen Signale aussendet und signalisiert, dass er keinen Kontakt haben möchte.
Beobachte auch fremde Hunde und versuche zu erkennen, was deren Absicht ist.

Umso geübter du im Lesen der hündischen Körpersprache bist, desto einfacher wirst du dir beim Bewerten von Begegnungssituationen tun.

 

 

Atme! und entspanne wieder
Der Alltag ist nun mal da und es kann dir immer wieder passieren, dass in euch ein freilaufender Hund hineinrennt. Das ist für dich und deinen Hund erst einmal die Hölle, auch wenn es der andere Vierbeiner wirklich nur nett meint.
Für dich ganz wichtig! Geisel dich nicht und mach dir kein schlechtes Gewissen!
Du hast alles getan, was du in dieser Situation tun konntest. Jetzt ist aber wichtig wie du reagierst.
Atme! Atme tief ein und aus. Stelle dir vor du bist ein Baum mit kräftigen
Wurzeln, die tief in die Erde reichen. Du atmest ein und die Luft transportierst du bis zu deinen Wurzeln. Wiederhole das ein paar Mal und du wirst zügig eine Veränderung spüren.
Warum atmen, wirst du dich fragen. Wenn du gestresst bist oder aber eine kleine Schocksituation hattest, ist dein Atemrhythmus aus dem Gleichgewicht gekommen. Das wirkt sich auf deinen Hund aus und auch auf dein Denken.
Versuche deinen Atem wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Du wirst sehen, dass du nicht nur beginnst dich zu entspannten, du kannst auch wieder einen klaren Gedanken fassen und dich souverän um deinen Hund kümmern.

 

Wir gehen da lang!
 Du siehst, dass dir ein anderer Hund, egal ob angeleint oder nicht, entgegenkommt. Bringe deinem Hund bei, dir auf ein bestimmtes Signal hin freudig zu folgen. Ich nutze hier sehr gerne unser Folgesignal.
So kannst du es schaffen der Situation auszuweichen und entgehst einer Konfrontation.

 

Manage deinen Ort und den Alltag!
begegnungen-hilfe2Du hast gerade erst das Training zu entspannten Hundebegegnungen begonnen, dann ist es jetzt enorm wichtig, dass dein Hund auch wirklich nur gute Begegnungen hat – denn er soll schnell umlernen und gute Erfahrungen machen können.
Der Alltag ist leider immer wieder voll von Tücken und lassen euch das Training erschweren. Deswegen schaffe dir einen Überblick und manage euren Alltag.
Wo könntest du Gassigehen, wo ein Ausweichen zügig und einfach möglich ist?
Gibt es Orte, an denen du normalerweise keinen anderen Hund triffst?
Zu welcher Uhrzeit sind die wenigsten Hundebesitzer unterwegs?
Überlege dir diese Fragen genau und versuche nun euren Alltag, bis das Training Früchte trägt, zu managen. Du wirst dafür mit tollem Erfolg belohnt.

 

 

Leinenrambo ade
Möchtest du auch endlich entspannte Hundebegegnungen mit deinem Hund haben? In meinem begleitenden Onlinekurs „Leinenrambo ade“ werden wir zusammen daran arbeiten. Schau dir den Kurs an.