Giftköder sind für den Hund besonders schmackhafte Leckereien wie Hackfleisch oder Wurstbrötchen, die mit den unterschiedlichsten Giften oder scharfkantigen Gegenständen präpariert werden.
Am häufigsten werden Herbizide wie Rattengift oder Insektizide wie Schneckenkorn eingesetzt, aber auch kleine Rasierklingen finden sich in den Fleischstücken wieder.
Giftköder werden vor allem dort deponiert, wo sie der Hundehalter nicht so schnell sieht oder auch nicht vermutet: mitten im Gebüsch oder unter Hecken.
Damit Sie und Ihr Hund sich trotz Giftköder sicherer draußen bewegen können, empfiehlt es sich, intensiv an diesem Thema zu trainieren.
Sichern Sie Ihren Hund zu Beginn immer an einer Schleppleine, die am Brustgeschirr des Hundes befestigt ist. Sollte ihr Hund alles inhalieren, das er draußen findet, ist als erste Managementmaßnahme ein Maulkorb zu empfehlen. Gut daran gewöhnt, stört er Ihren Hund beim Gassi gehen nicht.
Ein Anti-Alles-Fresser-Training besteht zum einen aus einem gut funktionierenden Rückruf und zum anderen aus einem Anzeigeverhalten für gefundenes Futter.
Wichtig ist hier ausschließlich Trainingsmethoden zu verwenden, die auf Belohnung basieren. Strafe würde in diesem Zusammenhang lediglich erreichen, dass Ihr Hund das Gefundene noch schneller frisst oder damit wegläuft. Außerdem können Hunde sehr gut unterscheiden, ob ihr Mensch in ihrem Einwirkungsbereich ist oder nicht.
Begeben Sie sich auf schnellsten Weg mit Ihrem Hund zum Tierarzt, auch wenn er Ihr Hund noch keinerlei Vergiftungserscheinungen zeigt. Sollte noch etwas von dem Giftköder übrig sein, packen Sie es mit ein, damit Ihr Tierarzt erste Untersuchungen vornehmen und die richtige Behandlungsentscheidung treffen kann.
Beim Tierarzt angekommen, erläutern Sie diesem genau den Vorfall, welche Zeit bereits vergangen ist, ob Ihr Hund gebrochen oder gekotet hat, und ob er andere Verhaltensauffälligkeiten gezeigt hat, nachdem der Giftköder gefressen wurde.
Sollten Sie nicht bemerkt haben, dass Ihr Hund einen Giftköder gefressen hat, er aber eine oder mehrere folgender Vergiftungssymptome zeigt, gehen Sie ebenfalls so schnell wie möglich zum Tierarzt:
- Krämpfe und Zuckungen
- Erbrechen, Durchfall und Übelkeit
- Lahmheitserscheinungen
- Störungen der Atmung
- veränderter Herzschlag
- starkes Speicheln, Hecheln
- taumelnde Bewegungen
- Blut im Urin oder Kot
- Fieber
- Verweigerung von Futter und Wasser
Versuchen Sie bitte nicht Ihren Hund selbst zu helfen, indem Sie ihn zum Erbrechen bringen möchten. Bei Vergiftungen kann nur noch der Tierarzt helfen.
Machen Sie von der Fundstelle und des Giftköders ein Foto.
Packen Sie den Giftköder anschließend in eine kleine Tüte (Kotbeutel) ein.
Bringen Sie den verpackten Giftköder zur Polizei und stellen Sie Anzeige gegen Unbekannt.
Denken Sie daran, dass Giftköder nicht nur das Leben Ihres vierbeinigen Lieblings gefährden können – nein auch Wildtiere und Katzen sind in Gefahr.
Werden Giftköder in gut besuchten Gebieten wie beispielsweise dem Stadtpark ausgelegt, besteht auch eine große Gefahr für Kinder. Kinder untersuchen Dinge gerne und nehmen dabei vieles in den Mund, was sehr gefährlich für das Kind sein kann.
Im Internet gibt es mittlerweile einige Adressen, die eine Liste der aktuellen Giftködermeldungen sammeln. Sollten Sie einen Giftköder finden, geben Sie diesen Fund bitte an eine oder alle der nachfolgend genannten Adressen weiter: