Giardiose beim Hund – eine neue „Volkskrankheit“?

Giardien sind auf dem Vormarsch – immer häufiger klagen Hundebesitzer über heftige Durchfälle oder dauerhaft breiigen Kot bei ihren Tieren. Früher kaum bekannt, gehört diese Erkrankung heute fast zum Praxis-Alltag. Denn die Diagnose lautet immer öfter: Giardiose!

 

Was sind Giardien?
Hier handelt es sich nicht um Würmer, sondern um sogenannte Einzeller – die einfachsten Lebewesen, die im Tierreich existieren. Diese Dünndarm-Parasiten sind mittlerweile weit verbreitet. Sie heften sich an der Darmschleimhaut an und können so vor allem schlimmen Durchfall verursachen. In chronischen Fällen und bei sehr jungen Tieren, kann ein Giardienbefall zu Abmagerung, Mangelerscheinungen und letztendlich sogar zu Wachstumsstörungen führen.

 

Wie werden Giardien übertragen?
Als besonders gefährdet gelten Junghunde im ersten Jahr. Die Tiere können sich u.a. durch kontaminiertes Futter oder Wasser mit Giardien infizieren. Eine häufige Ursache ist hier vor allem das Trinken aus Pfützen! Aber auch Kot von infizierten Tieren gilt selbstverständlich als Überträger von Giardien. Besondere Vorsicht ist also bei Hunden geboten, die zu Kotfressen neigen! In diesem Fall sollte unbedingt regelmäßig eine Untersuchung vorgenommen werden.
Die Giardiose ist eine sogenannte Zoonose, d.h. sie ist vom Tier auf den Menschen übertragbar. Deshalb ist es natürlich äußerst wichtig, regelmäßige spezielle Kotuntersuchungen auf Giardienbefall durchführen zu lassen.

 

Wie werden Giardien diagnostiziert?
Die Anzeichen der Erkrankung:
Ist die Darmschleimhaut mit Giardien befallen, so kommt es zu schlimmen Durchfällen und ggf. zu Erbrechen. Auch blutiger oder schleimüberzogener Kot können ein Zeichen von Giardiose sein. Außerdem kann durch die „Besetzung“ der Darmwand mit Parasiten die Nährstoff-Aufnahme eingeschränkt werden. So besteht bei länger andauernder Erkrankung die Gefahr von Abmagerung    und Mangelernährung des Tiers.
Kurz vor Ende der Darmpassage kommt es zur sogenannten Enzystierung der Parasiten, d.h. die Giardien bilden sehr widerstandsfähige Zysten um sich herum. So werden sie anschließend über den Kot ausgeschieden. Dies geschieht allerdings erst einige Tage nach Beginn derVerdauungsbeschwerden. Zur Diagnose eines Giardienbefalls ist also eine spezielle labortechnische Kotuntersuchung nötig. Hierfür ist es wichtig, eine Kotsammelprobe zu untersuchen, d.h. Tierbesitzer sollten den Kot von ca. 2-3 Tagen bereithalten, um sicher gehen zu können, dass vorhandene Zysten auch wirklich gefunden werden.

 

Wie kann Giadiose behandelt werden?
Die konventionelle Art der Behandlung sieht antiparasitäre Pasten oder Tabletten vor, welche die Giardien abtöten sollen. Zusätzlich zu dieser schulmedizinischen Methode ist es wichtig, den Magen-/Darmtrakt durch Nahrungszusätze, wie z.B. Heilerde, zu unterstützen. Außerdem sollte eine Darmsainierung vorgenommen werden.
Auch die Stärkung des Organismus durch ein passendes homöopathisches Konstitutionsmittel, das individuell auf das Tier abgestimmt ist und es so wieder in sein natürliches Gleichgewicht bringt, ist bei Giardienbefall sehr hilfreich. So werden die Selbstheilungskräfte angeregt und der Körper kann sich besser gegen die Parasiten wehren. Eine anschließende homöopathische Kur zur Kräftigung der Darmflora ist ebenfalls angebracht.

Zusätzlich sollte mit einer gezielten Akupunktur der Verdauungsapparat gestärkt und die körpereigene Immunabwehr gefördert werden.

 

Insgesamt gilt: Ein gesundes Tier mit intaktem Magen-/Darmmilieu und genügend Abwehrkräften läuft natürlich weitaus weniger Gefahr, sich mit Giardien zu infizieren. Deshalb ist eine ausreichende Gesundheitsvorsorge wichtig – besonders bei Hunden, die schon einmal an Giardiose litten!