Das A und O im Hundetraining über positive Verstärkung ist die Auswahl der Belohnungen. Nur wer Belohnungen variiert und auf die aktuelle Motivation seines Hundes eingeht, kann das volle Potential der positiven Verstärkung ausschöpfen und hat ein starkes Training, das zu einer soliden Alltagstauglichkeit des Hundes führt.

Doch oft wird im Alltag einfach nur in die Tasche gegriffen und ein Stück Leckerli rausgeholt. Diese Belohnung wird nicht immer der Motivation des Hundes entsprechen, oder? Besser ist es zwischen verschiedenen Belohnungsmöglichkeiten zu variieren, nicht nur in der Art der Belohnung, sondern auch in der Art der Übergabe.

Stellen Sie sich eine Lostrommel vor, die mit ganz vielen verschiedenen Losen gefüllt ist. Auf den Losen stehen Belohnungen mit Futter, Spielzeug, sozialen Interaktionen und Alltagsdingen. Zeigt Ihr Hund ein gutes Verhalten belohnen Sie ihn mit einem Los.

 

Beachten Sie dabei:
Nach dem Markersignal zieht Ihr Hund immer ein Los, nicht immer den Hauptgewinn, aber nie die Niete.

Dadurch bleibt Ihr Hund motiviert und die Signale werden mit vielen verschiedenen Belohnungen und Erwartungshaltungen verknüpft. Ihr Hund wird immer gespannt sein, was wohl jetzt für ein Los/eine Belohnung gezogen wird und ob sie seiner aktuellen Motivation entspricht.

Überlegen Sie sich immer bevor Sie Ihren Hund belohnen …
Was wäre jetzt wohl am Spannendsten für meinen Hund?
Was würde seiner momentanen Motivation am ehesten entsprechen?
Und wählen Sie dementsprechend ein Los!

In meinem Artikel „Belohnungen im Hundetraining“ habe ich erklärt was eine motivationsgerechte Belohnung ist und wie eine Top-Twenty-Belohnungsliste erstellt wird.
In der folgenden Artikelreihe möchte ich Ihnen einige Anregungen an die Hand geben, wie Sie Ihren Hund belohnen könnten.

 

Teil 1: Futterbelohnungen

Futter ist schon eine feine Sache: einfach in die Tasche greifen und schwupps ist die Belohnung da. Nichts einfacher als das. Mit der Zeit wird diese Belohnungsgabe sehr eintönig. Doch das muss nicht so sein …

Futterbelohnungen können in ihrer Art variiert werden, z. B.

  • Trockenfutter
  • Wienerle
  • Leberkäs
  • Käse, Mozzarella, Harzer Käse …
  • Schinken
  • Obst- und Gemüsewürfel
  • gekochtes Fleisch
  • gekochte Hühnerherzen
  • selbstgebackene Leckerlis
  • Joghurt und Quark (für Futtertube)
  • Kartoffelbrei (für Futtertube)
  • Thunfisch (für Futtertube)
  • Naturkauartikel wie getrocknete Hühnerhälse, Rinderlungenbrocken, Pansenstangen, etc.

Die Leckereien können ganz klein oder groß geschnitten oder auch püriert werden.

Auch die Art der Übergabe der Futterbelohnung lässt der Fantasie freien Lauf:

  • Leckerli aus der Hand geben
  • mehrere Leckerlis nacheinander geben
  • eine ganze Hand voll Leckerlis geben
  • Leckerli wegrollen
  • Leckerli wegwerfen
  • Leckerli dem Hund zuwerfen (Bowlingwurf oder Dartwurf)
  • Mäuschenspiel mit Leckerli
  • Leckerli verstecken und suchen lassen
  • ein „Mini-Drama“ um das Leckerli machen
  • aus der Futtertube einmal schlappern lassen
  • aus der Futtertube eine große Portion geben

 

Lieber Hundehalter, nun sind Sie an der Reihe …
Welche Variationen für Futterbelohnungen haben Sie in Ihrer Belohnungs-Lostrommel?