Fiffi beißt in seinem Fell wild herum und fiebt. Frauchen sieht nach und entdeckt schon wieder eine Zecke.
Zecken – diese kleinen spinnenartigen Tiere machen uns und unseren Hunden das Leben schwer.
Zecken sind die weltweit am meisten verbreitesten Parasiten, die sich vom Blut ihrer Wirte ernähren. Die Tiere hängen teilweise bis zu 15 Tage lang an ihrem Wirt und können mit nur einer Blutmahlzeit mehrere Jahre überleben.

 

Wo findet man Zecken?
Zecken sind nicht immer aktiv. Sobald die Temperatur unter 17° Celsius fällt, fallen die Tiere in eine Art Winterstarre.
Die Tiere lieben Feuchtigkeit und Wärme und halten sich deshalb bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen und an Bächen auf. Besonders nach einem Regentag im Frühjahr oder Sommer sind sie sehr aktiv.

 

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Mit ausgestreckten Vorderbeinen wartet die Zecke auf einem Grashalm oder einen Busch auf ihr Opfer. Mit Hilfe des Hallerschen Organs und ihrer Tasthaare orientiert sich die Zecke. Sie erkennt ihr Opfer an seinem Geruch, an seinem Geruch, an der Körperwärme sowie am ausgeatmeten Kohlendioxid.
Streift ein Opfer die Zecke, krallt sie sich sofort fest. Dafür reicht ein Bruchteil einer Sekunde aus.
Anschließend sucht sie sich eine dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stelle und saugt sich mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen fest.

 

Natürliche Feinde
hat die Zecke kaum. Lediglich manche Vogelarten und Miniwespen haben Zecken auf ihrem Speiseplan. Eine weitere Totesursache von Zecken kann noch der Befall von Fadenwürmern sein.

 

Die Zecke hat gebissen. Und nun?
Zur Entfernung der Zecke gilt: Je früher, desto besser!
Nützliche Hilfsmittel:

  •  klassische Zeckenzange
  •  Zeckenkarte
  •  Zeckenhacken
  •  Zeckenschlinge

Fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Bissstelle, so dass Sie den ganzen Körper inklusive Kopf erwischen. Ziehen Sie die Zecke nach oben hinaus oder je nach Hilfsmittel drehen Sie die Zecke bis sie sich ablöst.

Ganz wichtig!
Verwenden Sie keinen Klebstoff oder Nagellack!

Beobachten Sie die Bissstelle. Treten Rötungen oder Verhaltensänderungen auf, sofort einen Tierarzt aufsuchen.

 

Krankheiten
Zeckenbisse sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Durch sie werden teilweise schwere Krankheiten übertragen:

  • Borreliose oder auch Wanderröte: Im Gegensatz zum Menschen findet man beim Hund selten eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle. Symptome: Gelenke schwellen stark an, oft wechselseitig, Lahmheit, Schmerzen vor allem beim Aufstehen. Außerdem kann es zur Schädigung des Nervensystems sowie der Organe wie Herz und Niere kommen. Behandlung: Langzeittherapie mit Antibiotika, leider nicht immer erfolgreich
  • Babesiose oder auch Hundemalaria: Diese Krankheit kommt vor allem in Mittelmeerregionen, aber mittlerweile auch in einigen Gebieten von Deutschlands vor. Symptome: Zerfall der roten Blutkörperchen. Behandlung: Antiprotozoika (Mittel gegen Einzeller)
  • Ehrlichiose: Hauptsächlich im Mittelmeerraum. Symptome: Fieber, Blutungen, Erbrechen, Abmagerung und Abgeschlagenheit. Behandlung: Antibiotika
  • FSME oder auch Hirnhautentzündung: Diese Krankheit kommt beim Hund selten vor, aber sollte es zu einer Erkrankung kommen, verläuft diese meist schwer (endet oft mit Tod des Tieres). Symptome: Fieber, starke neurologische Störungen, überlebt das Tier die Krankheit, kommt es oft zu Beeinträchtigungen für das restliche Leben. Behandlung: lediglich Symptombehandlung
  • Anaplasmose:  Symptome: Befall der Blutzellen. Behandlung: Antibiotika

 

Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?
Um seinen Hund vor einem Zeckenbiss zu schützen, gibt es mittlerweile viele Produkte auf dem Markt. Diese reichen von natürlichen bis hin zu chemischen Zeckenmitteln.
Was man bei seinem Hund anwendet ist einerseits eine Frage der Lebensumstände (Hund lebt mit Kleinkindern, etc.) als auch der körperlichen Verfassung des Hundes sowie der eigenen Überzeugung.
Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Zeckenschutzmittel vorstellen:

Natürlicher Zeckenschutz:

  • Kokosnussöl: Im Kokosnussöl ist Laurinsäure enthalten, die für Parasiten und Insekten abschreckend wirkt. Das Kokosnussöl einfach in der Hand verteilen und großzügig auf dem Hund verreiben, vor allem Kopf, Bauch und Beine. Das Fell des Hundes kann anschließend etwas ölig aussehen, was aber nach kurzer Zeit vergeht.
  • cdVet Abwehrkonzentrat: Dieses Abwehrkonzentrat besteht aus Teebaum-, Lavendel-, Jojoba- und Geraniumöl. Es bewirkt eine Veränderung des Körpergeruchs. Massieren Sie das Konzentrat die ersten drei Wochen täglich am Ohr ein. Anschließend reicht eine Anwendung pro Woche aus. Viele Hunde finden jedoch den Geruch sehr streng.
  • Bernsteinkette: Bernstein hast einen leicht harzigen Geruch und soll durch Reibung am Fell einen elektrischen Widerstand aufbauen, welchen die Zecken meiden.
  • Anibio Tic-Clip: Der Tic-Clip-Anhänger ist aus Metall und ist biochemisch geladen. Durch diese Ladung werden die Zecken auf Abstand gehalten.

Chemischer Zeckenschutz:

  • Export: Dieses Spot-on-Präparat wird einmalig auf den Nacken und den Schwanzansatz aufgetragen. Ist der Hund frisch behandelt, darf er an diesen Stellen nicht angefasst werden und nicht ins Wasser gehen. Wirkstoff: Permetrhin (Insektizid und Akraizid), für Menschen gering toxisch (giftig). Gefahrenstoffkennzeichnung: gesundheitsschädlich und weltgefährlich Wichtig! Für Katzen ist dieses Mitteln gefährlich!
  • Frontline: Frontline gibt es entweder als Spot-on-Präparat oder als Spray. Wie bei Export, darf der Hund nach der Behandlung solange er noch nass von dem Mittel ist, nicht angefasst werden. Wirkstoff: Fipronil (Kontaktgift). Gefahrenstoffkennzeichnung: giftig und umweltgefährlich
  • Scalibor-Halsband: Das Halsband soll 5-6 Monate halten und sollte nicht angefasst werden. Die Wirkung setzt nach einer Woche ein. Wirkstoff: Delamethrin (Insektizid und Nervengift). Gefahrenstoffkennzeichnung: giftig und umweltgefährlich
  • Virbac Preventic: Dieses Mittel ist ebenfalls als Spot-on-Präparat erhältlich. Wirkstoff: Permethrin (siehe Hinweise bei Export). Wichtig! Virbac Preventic von Österreich enthält den Wirkstoff Amitranz. Dieser ist für Katzen und Chihuahuas gefährlich.

 

Fazit
Bei einem natürlichen Zeckenschutzmitteln kann man sich als Hundehalter sicher sein, dass man seinem Hund durch Zugabe von verschiedenen Mitteln keinen Schaden oder Mehrbelastung zufügt. Auch wird damit weder die Umwelt belastet noch können Giftstoffe auf andere Tiere, z. B. wenn Hunde miteinander spielen, übergehen. Ein weiterer positiver Aspekt ist auch, dass das natürliche Zeckenmittel dem Menschen nicht schadet, wenn er diese auf die Haut bekommt oder einatmet (vor allem für Kleinkinder wichtig!). Negativ ist, dass man nicht zu 100 % sagen kann,  welches Mittel bei welchem Hund wirkt. Jedoch finde ich, dass sich ein Ausprobieren der Mittel lohnt.

Bei chemischen Zeckenschutzmitteln ist meist eine einmalige Anwendung ausreichend und hält die Plagegeister fern. Jedoch ist in diesen Mitteln ein hoher Giftanteil enthalten sowohl für Mensch als auch für Tier.

Zusätzlich zu einem Zeckenschutz sollten Sie Ihren Hund und auch sich selbst nach jedem Spaziergang absuchen. Für Ihren Hund können Sie auch einen Flohkamm benutzen und so durch das Fell gehen.