Gehe ich mit meinen beiden Hunden spazieren, tue ich das mit Bedacht und mit Rücksicht auf die komplette Umwelt. Meine Augen vervierfachen sich und mein Gehör wird hypersensibel.

 

Die Sinne des Hundehalters mit einem Anders-Hund
Lebt man mit einem Hund, der aus diversen Gründen (Gesundheit, Erfahrungen, etc.) nicht ganz so einfach ist, entwickelt man einen ganz speziellen Blick für seine Umgebung. Es fällt einen auf einmal alles auf …

  • der Mensch da kommt aber sehr schnell auf uns zu – das würde Fiffi als gefährlich einstufen
  • eine Frau mit einem ballspielenden Kind – Bello hat Angst vor Kindern und könnte losbellen
  • ein großer LKW – Luna hat panische Angst und versucht wegzulaufen
  • ein freilaufender Hund – wo können wir ausweichen?
  • ein großes freies Feld – vielleicht sitzt hier irgendwo ein Hoppel-Hase

Als Halter eines Anders-Hund geht man mit Argusaugen durch die Welt. Man möchte seinem Hund helfen die Situationen heil zu überstehen, keine Trainingsrückschritte machen und auch bei seinen Mitmenschen nicht unangenehm auffallen.

 

Blickwinkel von Hundehaltern, Anders-Hunde-Hundehaltern und Spaziergängern

Jeder Mensch, der draußen unterwegs ist, nimmt seine Umwelt anders wahr. Je nach Vorerfahrung und aktuellem Gemütszustand werden Situationen eingeschätzt und danach gehandelt.
Als Spaziergänger, Jogger, Fahrradfahrer, etc. macht man sich kaum Gedanken was denn da um die Ecke kommt oder ob ein Mensch zu schnell auf uns zu läuft.

Als Hundehalter sieht das anders aus. Wir müssen für uns, unseren Hund und für die Mitmenschen denken. Rennt auch keiner in unseren Hund hinein, liegt da nicht eine angegammelte Semmel, die der Hund gerne verspeisen möchte … schon allein das lässt uns viel aufmerksamer werden.

Als Halter eines Anders-Hund hingegen ist es noch einmal anders – die Sinne des Anders-Hunde-Halters sind immer immens geschärft und scannen die Umgebung ab. Man muss nicht nur auf die alltäglichen Dinge eines Hundehalters und Spaziergängers achten, nein, sondern man muss auf so viel mehr gucken … könnte der Hund vor dies oder jenem Angst haben, wie bekomme ich meinen Hund hier vorbei?

 

Meine Bitte - Rücksichtnahme von beiden Seiten

Ein entspanntes Miteinander kann nur stattfinden, wenn wir alle – Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hundehalter, Reiter – Rücksicht auf unser Gegenüber nehmen.

Meine Bitte an Hundehalter

  • Ruft eure Hunde zu euch und nehmt sie an die Leine, wenn euch ein anderer Hundehalter, Spaziergänger, Fahrradfahrer oder Reiter entgegen kommt. Wir wissen nie ob das Gegenüber Angst vor Hunden hat.
  • Lasst eure Hunde nicht ungefragt zu einem anderen Menschen oder Hund hinlaufen, sprecht es mit eurem Mitmenschen ab. Das dauert nicht lange und verhindert Konflikte.
  • Räumt die Hinterlassenschaften eures Vierbeiners immer weg. Das ist eine Sache, die wirklich nicht viel Zeit in Anspruch nimmt und keiner ärgert sich über eine Tretmine. Ist kein Mülleimer in der Nähe hilft das Sackerlblech.

Meine Bitte an Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Reiter

  • Wenn ihr einem Hundehalter frontal begegnet, geht ein kleines bisschen auf die Seite. Viele Hunde sehen einen frontal auf sie zulaufenden Menschen als Bedrohung an.
  • Möchtet ihr einen Hundehalter überholen, macht hier ebenfalls einen kleinen Bogen um den Hund, sodass sich dieser nicht eingeengt fühlt.
  • Seid ihr als Jogger, Radfahrer oder Reiter unterwegs, macht euch bitte kurz bemerkbar, dass ihr gleich von hinten aufholt. So kann der Hundehalter seinen Hund darauf vorbereiten und keiner erschreckt sich.
  • Seid ihr etwas schneller unterwegs, egal ob mit Fahrrad oder zu Pferd, drosselt bitte euer Tempo ein klein wenig, wenn ihr einen Hund passiert.

 

Auf ein entspanntes und Rücksichtsvolles Leben MITeinander

 

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