Du gehst mit deinem Hund gemütlich spazieren, plötzlich sieht er etwas in der Ferne und startet durch. Du rufst deinen Hund, doch er nimmt dich gar nicht mehr wahr. Sein Fokus ist nach vorne auf das „Etwas“ gerichtet und nur darauf. Dein Rückrufsignal kommt nicht zu ihm durch. Was jetzt tun? Nochmals rufen? Lauter rufen? Klatschen, Schreien oder sogar Hinterherrennen?
Rufen wir dann einmal „Bello, zu mir“, dringt das gar nicht wirklich durch. Beim Hund kommt oft nur ein Hintergrundgeräusch an, aber die Bedeutung nimmt er gar nicht richtig wahr. Sein Fokus ist noch vollkommen auf die Ablenkung gerichtet.
Der doppelte Rückruf besteht einerseits aus deinem ganz normalen Rückrufsignal und, jetzt neu, dem Ankersignal. Das Ankersignal ist ein bestimmtes Wortsignal, das du schnell hintereinander sagen kannst, oder ein Pfiff. Im nachfolgenden Video siehst du meinen Lenni beim Abruf von einem Mäuseloch mit Hilfe des doppelten Rückrufs. Du siehst, dass er auf den normalen Rückruf nicht mit Zurückkommen reagiert, aber beim dritten Ankersignal kommt er angeflitzt.
- Dadurch, dass das Ankersignal immer wieder gegeben wird, dringt es leichter zum Bewusstsein deines Hundes durch und holt die Aufmerksamkeit zu dir. Es stellt dadurch eine Konkurrenz zu den Umweltablenkungen dar.
- Er erinnert deinen Hund ständig daran, weiterhin auf dich zuzulaufen.
- Er signalisiert dem Hund ständig, dass sein Verhalten, auf dich zulaufen, toll ist und er eine Belohnung zu erwarten hat.
- Hinter dem Ankersignal steckt eine große Belohnungshistorie. Somit ist es Ankündigung für wirkliche Bedürfnisbefriedigung.
Das alles wird von dem Hundegehirn als Wichtig eingestuft und dringt somit viel leichter zu ihm durch.
Wie du den doppelten Rückruf aufbaust, auf was du genau achten solltest und welche Stolperfallen dabei auftauchen können, erfährst du Schritt-für-Schritt bei mir im Club: