Locker an der Leine – das ist der Wunsch von so gut wie jedem Hundehalter. Du hast bestimmt auch schon einiges ausprobiert, damit dein Hund eine gute Leinenführigkeit bekommt. Doch manchmal will es einfach nicht so klappen wie du es dir wünschst.
Nicht immer ist das Training schuld, wenn dein Hund noch an der Leine zieht. Es gibt einige weitere Faktoren, die deinen Hund zum Ziehen an der Leine veranlassen.
Dein Hund hat einfach noch nicht gelernt an lockerer Leine zu laufen.
Hast du wirklich längere Zeit konsequent mit ihm geübt, dass die lockere Leine das ist was du dir wünscht und ihm seine Belohnung bringt?
Als kleiner Tipp: Führe hierzu zwei deutliche Zeichen für deinen Hund ein, wann er an lockerer Leine laufen soll und wann er „ziehen“ darf. So ermöglichst du dir und deinem Hund entspanntes Lernen, wenn die Umstände es zulassen, und du verbaust dir nicht eine tolle Leinenführigkeit. Du könntest beispielsweise die Leine im Brustgeschirr umhängen oder aber du führst ein spezielles Wortsignal ein.
Du lobst deinen Hund an der falschen Stelle und vermittelst so deinem Hund, dass Ziehen erwünscht ist. Das passiert leicht, wenn dein Hund immer von dir gelobt wird, wenn er schon fast in der Leine hängt oder kurz umdreht, die Leine lockert und dann weiter düst.
Überlege dir genau an welcher Stelle du deinen Hund lobst, damit er keine Fehlverknüpfung lernt.
Dein Hund ist gestresst und kann sich dadurch nicht richtig konzentrieren.
Manchmal ist die Umwelt so spannend und stellt so viele Ablenkungen dar, dass dein Hund das von dir Gelernte noch nicht umsetzen kann. Es ist für seinen Trainingsstand noch zu schwer.
Überlege dir, welche Ablenkungen dein Hund im Training schon bewältigen kann und was ihn möglicherweise überfordert.
Manchen Hunden, vor allem den Jungspunden, tut es enorm gut, wenn sie sich erst einmal ein bisschen ausrennen dürfen, bevor sie gesittet an der Leine laufen können.
Der Oppositionsreflex schlägt zu. Du kennst es bestimmt von dir, Zug erzeugt erst einmal Gegenzug. Dein Hund braucht die Möglichkeit zu lernen, dass er dem Zug auf der Leine nicht gegen halten muss, sondern diesen nachgeben kann.
Dein Hund hat Angst. Angst vor einem Menschen, einem anderen Hund oder dem nahenden Gewitter. Angst stellt für mich in jeder Situation eine Ausnahme dar. Hier verlange ich keine Leinenführigkeit von meinem Hund. Er ist gerade um seine eigene Sicherheit enorm besorgt und die Leinenführigkeit hat deshalb absolut keine Priorität für ihn.
Dein Hund muss ganz dringend sein Geschäft erledigen.
Na erkennst du dich und deinen Hund in manchen Gründen wieder? 🙂