Am Anfang sieht es so einfach aus – der Hund tut etwas Tolles, du belohnst ihn und schon kann er es. Ja das wäre die Wunschvorstellung. Doch so ist es nicht. Training ist viel umfangreicher.
In diesem Artikel habe ich dir 7 Fehler zusammengestellt, die am Häufigsten im Training mit dem Hund passieren.
Erst einmal toll, dass du mit deinem Hund fleißig am Trainieren bist. Doch nur die Stunden bei deinem Trainer und ein paar Minuten am Tag reichen nicht aus, damit dein Hund die grundlegenden Alltagssignale beherrschen lernt.
Dein Hund lernt immer und zu jeder Zeit und speichert Informationen, die er aus seiner Umwelt bekommt. Das bedeutet für dich, er kann nicht nicht lernen! Einfach einmal zu sagen „Jetzt trainiere ich nicht mit meinem Hund, ich will einfach nur laufen gehen.“ funktioniert nicht, dein Hund lernt immer und ständig. Er verknüpft zu jeder Zeit Situationen und Ereignisse und lernt an seinen Konsequenzen, die wiederum sein Verhalten formen.
Denke also immer daran: Training ist Alltag und Alltag ist Training!
Jetzt gehst du in die Stadt und machst einige Besorgungen, deinen Hund hast du dabei. Doch hier klappt es überhaupt nicht – er zieht wieder wie verrückt an der Leine und von Aufmerksamkeit dir gegenüber ist kein Funken da.
Du ärgerst dich und bist frustriert. Doch eines kann ich dir sagen: Dein Hund kann gerade nicht anders!
Hunde lernen ortsbezogen und generalisieren sehr schlecht. Wenn du möchtest, dass dein Hund überall an lockerer Leine läuft, dann solltest du auch überall üben. Nicht nur auf eurer normalen Gassistrecke, sondern auch im Wald, Feld, auf der Wiese, neben dem Buddelloch, mit einem anderen Hund zusammen, auf dem Gehsteig, in der Stadt, usw.
Steigere die Ablenkung Stück für Stück und plane dein Training gezielt. Nimm immer wieder neue Ablenkungen dazu und führe so deinen Hund immer wieder an neue Situationen heran. Setze dir Teilziele und versuche diese zu erreichen bis du schlussendlich dein großes Endziel erreichst.
Lässt du deinen Hund einmal ohne eine bestimmtes Signal und einmal mit Signal herausspringen, wird er nicht begreifen, dass du das Ganze nur auf Signal irgendwann möchtest.
Also sein konsequent und halte dich an deine eigenen Regeln.
Damit es dir leichter fällt konsequent zu bleiben, empfehle ich dir ein Trainingstagebuch zu führen. Das muss nicht auf Dauer sein, aber für die erste Zeit bis du und dein Hund eine Routine im Training erreicht habt, wird es dir bestimmt helfen.
Jetzt kommt aber der Clou. Ob die Konsequenz wirklich lohnend ist, entscheidet dein Hund nicht du. Nicht immer ist es das trockene Stück Futter oder ein Stimmlob, manchmal braucht es etwas mehr.
Versuche also deinen Hund so kreativ und abwechslungsreich wie möglich zu belohnen.

Das bedeutet für deinen Hund Frust und wirkt auf ihn strafend. Warum also soll er das Verhalten weiterhin zeigen, es lohnt sich ja nicht mehr für ihn!
Dauerhaft deinem Hund nur Kekse in sein Maul zu schieben, ist nicht die Lösung, das ist richtig. Es gibt jedoch einen ganz einfachen Weg um dieser Reaktion deines Hundes zuvorzukommen.
Du belohnst jedes Verhalten, jedoch kunterbunt – also entsprechend der Belohnungslostrommel. So bekommt dein Hund immer ein Feedback für erwünschtes Verhalten. Dadurch, dass er nie weiß was er bekommt, bleibt er motiviert, sein Frust hält sich in Grenzen und, wichtig für dich, sein Verhalten wird bestehen bleiben.
Na, kommt dir das bekannt vor? Oft haben meinem wir Menschen mit einem Signal verschiedene Dinge. Das Gängigste ist hier das „Komm“ – Komm weiter, komm es gibt Futter, komm wir spielen, komm Gassi gehen, … – woher soll dein Hund wissen, was er denn nun tun soll?
Achte immer darauf:
1 Signal = 1 Bedeutung – immer!
Mache dir einen Vokabelliste und halte dich daran. So wird es dir leichter fallen, deinem Hund genau beizubringen was du von ihm möchtest.
Nichts ist schlimmer als Ungewissheit – so auch für deinen Hund. Mit Eindeutigkeit in deiner Signalgebung erreichst du nicht nur Sicherheit für deinen Hund, sondern es ermöglicht dir auch wirklich gezielt zu trainieren.
Würde ständig jemand deinen Namen rufen, es folgt aber keine Konsequenz, warum solltest du auch reagieren? Genauso geht es deinen Hund.
Wenn du ihn ständig rufst, nutzt sich das Signal langsam aber sicher ab. Setze deine Signale gezielt ein und belohne sie gebührend.
Und unabhängig von der Reaktion deines Hundes auf deine Signale – jeder Hund möchte auch gerne einmal Hundsein. Also lass ihn auch auf euren Spaziergang einfach einmal machen 🙂
Erkennst du dich in dem ein oder anderen wieder?